Es gibt sie wohl in allen Wohnungen. Das versuche ich mir zumindestens einzureden, damit ich mich beruhigen kann.
Die kleinen versteckten Winkel, wo sich getrost einiges an Altpapier, Altflaschen und diversen anderen leeren, unnützen und nicht mehr zu gebrauchenden Dingen ansammeln kann.
In meiner Wohnung gibt es mindestens drei und mit was für einer Angst ich an diese Ecken herangegangen bin, dass wird wohl nur jemand verstehen, der eine genauso hohe Toleranzgrenze für Staub hat, wie ich.
An dieser Stelle flackert in mir der Gedanke an einen Bettkasten auf.
Hätte ich, was sich in meinem
Nischenkleiderschrank (Altkleider en Masse),
hinter meiner Couch in der Küche (Mehrwegflaschen en Masse) und
hinter meiner Küchentür (Altpapier en Masse – denn eine Freundin und ich mussten vor gefühlten 1000 Jahren auf der Buchmesse Flyer verteilen, die wir – anstatt es zu tun – in meiner Wohnung verstauten, einen leckeren Kaffee tranken und dann wieder zurück zur Messe fuhren, wo wir uns vor allen Dingen in Halle 3 aufhielten) befand, in einem Bettkasten verstaut?
In einem Bettkasten verstaut und diese Ecken sauber gehalten?
Vielleicht hätte ich diese Ecken des Schreckens nicht mit ungeöffneten Briefen von Arcor, erwartungsfroh aufgerissenen und hernach sorglos hinter den Wäscheständer hinter der Küchentür abgelegten Amazonpapppäckchen und den geliebten Mehrwegflaschen gefüllt, wo sie Staubflocken produzierten (ich glaube so funktioniert das), sondern in dem hermetisch abgeschlossenen Rahmen eines Bettkastens, wo es keine Staubflocken gegeben hätte?
Wenn man umzieht, muss man sich mit einigem beschäftigen. Aber dieses Staubflockendisaster ist schon mehr, als eine simple Randerscheinung eines Umzugs und ich schwöre an dieser Stelle den 1.Januar Eid, dass ich mich bessern werde.
Keine Ecken mehr, keine Verstecke unter Betten, hinter Schränken und Sofas, hinter Türen und unter Spülen ...oder ... weiter lügen, wenn einen der Mehrwegflaschenmann fragt:
„Haben Sie den Keller aufgeräumt?“
und sich in Grund und Boden schämen, wenn der Mehrwegflaschenmann fragt:
„Woher kriegen Sie den diese Flaschen?“ und auf eine spezielle kleine Wassermehrwegflasche zeigt und dann wegwerfend sagt:
„Naja. Vielleicht wird sie auch nicht mehr hergestellt. Das Ablaufdatum ist schließlich 2004.“
Oder einen Bettkasten kaufen und bei der nächsten Wohnung drauf achten, dass es auch
ja einen Keller gibt.
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