Schon allein von dem Namen "Port Moody" war ich begeistert und als heute niemand mehr im Haus war, ich die Ruhe und Gelassenheit dieses Ortes eingesogen und mich zugegebenermaßen etwas gelangweilt habe, bin ich losgestapft - immer den Hügel hübsch hinunter, dabei ein wenig in die Kniee gehen und die vielen Autos nicht weiter beachten.
Das es nur auf einer Straßenseite einen Bürgersteig gibt und ich natürlich zunächst auf der falschen Seite ging, ist doch selbstverständlich.
Wohin ich eigentlich wollte Schon allein von dem Namen war ich begeistert und als heute niemand mehr im Haus war, ich die Ruhe und Gelassenheit dieses Ortes eingesogen und mich zugegebenermaßen etwas gelangweilt habe, bin ich losgestapft - immer den Hügel hübsch hinunter, dabei ein wenig in die Kniee gehen und die vielen Autos nicht weiter beachten.
Das es nur auf einer Straßenseite einen Bürgersteig gibt und ich natürlich zunächst auf der falschen Seite ging, ist doch selbstverständlich.
Wohin ich eigentlich wollte war mir nicht klar.
"Natur", dachte ich. "In die Natur" wollte ich. Doch zunächst einmal zur Natur kommen. Als ich dann das STraßenschild von Port Moody sah, atmete ich auf. Eine Stadt der Künste. Ausgezeichnet für die Künste im Jahr 2004. Und schon befand ich mich wieder auf einer 6spurigen Hauptstraße und weil ich mich dann nie entscheiden kann, bin ich einfach mal rechts gegangen.
Das war (vielleicht) ein Fehler, denn zunächst mußte ich ersteinmal eine halbe Stunde auf dieser Straße bleiben, bis ich links abbiegen konnte und nach Newport gelangte. Nun war ich (und bin es noch immer) einigermaßen verwirrt - gerade noch in Port Moody und jetzt schon in Newport? Nun ja.
Ein kleines Örtchen mit kleinen Geschäften und als ich dann schichtweg eine Frau, die rauchend auf irgendwelchen Stufen die ins Nichts führten, schlichtweg fragte:
"Und was gibt es hier in Newport zu sehen?"
sah sie mich entgeistert an und sagte lustlos:
"Nicht viel. Es gibt hier ein paar kleine Geschäfte."
"Nicht mehr?"
Ich dachte an Museen oder eine Kirche oder beides - im Zweifel ... Natur ... aber da denke ich vielleicht immer noch zu europäisch. Ich bedankte mich trotz allem für die "Nichtauskunft", stapfte noch ein wenig an den kleinen Geschäften vorbei, bis ich ein Schild mit der Aufschrift :"Recreation Center" sah.
Das es sich dan als ein Center, wo es eine Bücherei, Physiotherapie etc. untergebracht war, entpuppte, entgeisterte mich nicht wirklich. Heute schien nicht wirklich mein Glückstag zu sein. Doch dann hörte ich Wasser.
So war es - ich hörte Waser, ging zum Wassergeräusch und baldigst stand ich auf einer kleinen Brücke, wovor sich ein kleiner Bach staute.
Wieder zurück, oder noch ein wenig weiter?
Bis dahin hatte ich sowieso keine Ahnung mehr, wie ich zurückkommen sollte. Es stand für mich nur zweifellos fest, dass ich nicht 45 Minunten bei 80%iger Luftfeuchtigkeit den Berg wieder hinaufstapfen würde. Also könnte ich genausogut auch noch ein wenig weiter gehen. Links hinter der Brücke befand sich ein kleiner Trampelpfad und ich - besonders kühn - dachte schlichtweg (wenn das auch nicht sonderlich poetisch ist) "Getrampelten Wegen kann man trauen" und schlug mich durchs Gebüsch.
Erstmal ins Gebüsch und dann durch das Gebüsch. Und ehe ich es mich versah gab es einen zweiten, dritten und vierten Trampelpfad und auf einmal ein Schild, worauf zwei Lachse abgebildet waren und erklärt wurde, was für Arten von Lachsen das waren und der Bach wurde von Holzlatten im Zaum gehalten und der Trampelpfad festigte sich und ich stand vor ...
einer Lachsfarm.
"Hah!", sagte ich leise zu mir, schaute kurz ins Wasser ohne einen Lachs zu sehen und ging dann den befestigten Weg weiter, der von Latten umgrenzt war. Ein wenig Bange bekam ich, als ich das Schild "Bear in Area" las und noch größere Bange als ich den Zettel von einem vermissten jungen Mann mit Mecki Schnitt las, der direkt neben der Warnung vor dem Bären angeschlagen war.
Und dann sah ich ihn - Port Moody -
oder den See Moody? Ich weiss es nicht, jedenfalls war ich auf Anhieb begeistert und sah vor meinem inneren Auge die uralte Morla und Atreju miteinander um eine klare Ansage was genau zur Rettung der Welt Phantasiens getan werden muß, ringen.
Ein nicht gerade guter Geruch, oder ein ehrlicher. Wer kann schon den Unterschied so genau benennen. Ich ging auf diesem Weg weiter, über Bohlen hinweg, die über die Sumpflandschaft führten, saß auf einem gefällten Baum und fühlte mich in das "Regenwaldgefühl" ein. Eine drückende Schwüle und der Schlammgestank.
"Moody"
Eine Art Erlebnispfad umschloss den abgehalfterten See. Überall Schilder mit Tieren, Pflanzen, Bäumen. Überall Erklärungen, was für eine Art Taube hier brütet und dass man durchaus nicht überrascht sein muss, wenn man einen Seeadler sieht.
Einige Schilder habe ich gelesen. Aber - ehrlicherweise - den Inhalt sofort wieder vergessen. Aber ... es gab einen Erlebnispfad.
Die Busfahrt dann - von Port Moody zurück auf den Hügel - verlief bis zu dem Zeitpunkt gut, bis eine heruntergerockte Mitvierzigerin mit ihrer verpickelten Tochter einstieg und als erstes zu dem Busfahrer sagte:
"Wie oft fährt ihre Linie eigentlich?"
"Alle halbe Stunde..."
"Wir warten aber länger als ne halbe Stunde."
"Also - ich habe gerade erst angefangen und mein Bus ist pünktlich."
"Wers glaubt...", ächzte die unsympatische Frau und ließ sich auf den Platz hinter mir fallen.
"Passen Sie bloss auf ihren Ton auf!", entgegnete der couragierte Busfahrer.
"Was?!", kreischte die (ich muss es einfach sagen) doofe Kuh in mein Ohr. "Ich habe doch nur esagt, dass ich über ne halbe Stunde ..."
"Aber ... in was für einem Ton!", unterbrach sie der Busfahrer und fuhr ohne weiteren Kommentar los.
Bevor ich ausstieg (um ein Becks zu kaufen - die canadischen Biere habe ich fürs erste ad acta gelegt), habe ich ihm ein besonders herzliches "Dankeschön!" zugerufen.
Busfahrer, die ihre Gäste erziehen ...
Hach ...
Kanada
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen